„Kein Nazi-Zentrum in Lahr!“
9. Februar 2024
KV: Freiburg/Ortenau: „Kein Nazizentrum in Lahr!“ – unter diesem Motto hatten Gruppierungen wie „Gemeinsam Kämpfen“ Freiburg, Solidarity Lahr, AgR Offenburg sowie die OATs Karlsruhe und Freiburg für den 6. Januar zu einer Kundgebung in die kleine Stadt in der Ortenau aufgerufen. Mobilisiert wurde gegen ein „Alternatives Zentrum“, das der berüchtigte, wegen rassistischer Äußerungen von der Oberstaatsanwaltschaft Freiburg vom Dienst suspendierte, Lahrer AfD-Bundestagsabgeordnete und Höcke-Fan Thomas Seitz im Gebäude des Lahrer Familienunternehmens Wilde eröffnete. Mit 100 Teilnehmern hatten die Veranstalter der sehr kurzfristig organisierten Demo gerechnet – und knapp 500 waren dabei. Lautstark und mit entsprechenden Losungen und Redebeiträgen vor den Toren der neuen AfD-Zentrale ließen sie die Eröffnungsfeier zumindest nicht ungestört. Mit dabei waren auch Mitglieder der VVN-BdA, des Bündnisses „Freiburg gegen Rechts“ und anderer Bündnisse, die sich dem Antifaschismus verschrieben haben. Mit dabei waren auch viele Einzelpersonen, denen „der besorgniserregende Aufschwung der AfD einfach Angst macht“.
Trotz etlicher Drohgebärden aus den Reihen der Gäste – so kündigte etwa eine Lahrer AfD-Stadträtin vor Ort dem Lahrer Bürgermeister „Konsequenzen“ an – war die Stimmung gut und zuversichtlich; es kam auf dem Weg zu der im Gewerbegebiet gelegenen Nazizentrum auch zu Unterstützungs- und Solidaritätsbekundungen von Fenstern und Balkonen. Alles in allem eine Aktion, die das Gefühl vermittelte, dass gemeinsames Handeln aller Antifaschisten die von AfD & Co. ausgehende Gefahr zumindest erst einmal eindämmen kann. Nach Recherchen örtlicher Antifaschisten ist in dem Haus, das auch als Seitz‘ Wahlkreisbüro dient, „ein Ausbildungs- und Schulungszentrum für Rechtsradikale“ vorgesehen. Wie in vergleichbaren rechten Kaderschmieden in Thüringen und Sachsen soll hier „für die ideologische Erziehung und linientreue Ausbildung des Nachwuchses“ (Junge Alternative & Identitäre Bewegung) gesorgt werden. Wir bleiben dran.