80. Jahrestag des Überfalls Nazi-Feutschlands auf die SOWJETUNION
17. Juni 2021
KUNDGEBUNG AMSAMSTAG, DEN 26. JUNI UM 15:00 UHR AUF DEM SCHILLERPLATZ IN STUTTGART
Am 22.6.1941 überfiel die deutsche Wehrmacht mit 5 Millionen Soldaten die Sowjetunion – unter Bruch des erst zwei Jahre zuvor bgeschlossenen Nichtangriffsvertrags. Die Nazi-Truppen überrannten die Verteidigungsstellungen der Sowjetunion, töteten bereits in den ersten Monaten Millionen sowjetischer Soldaten und Zivilisten oder verschleppten sie als Arbeitssklaven. Doch imNov./Dez. 1941 wurde der Vormarsch vor Moskau gestoppt und zurückgeworfen. Ein Jahr später besiegelte dann die vernichtende Niederlage in Stalingrad die Wende des 2. Weltkriegs
Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Kampfs gegen den Faschismus!
Der Nazi-Faschismus verfolgte als Haupt-Kriegsziele die Vernichtung des Sozialismus (Nazi-Jargon: „jüdischer Bolschewismus“) und die Eroberung riesiger Gebiete in Osteuropa bis zum Ural als neues Kolonialreich („Lebensraum im Osten“) sowie die Versklavung des russischen und anderer Völker der Sowjetunion („Untermenschen“). Dieser Krieg kostete 27 Millionen Menschen der Sowjetunion ihr Leben, davon fast die Hälfte Zivilisten, Kinder, Frauen, Alte … Über 3 Millionen sowjetische Kriegsgefangene wurden entweder direkt oder durch Zwangsarbeit, v.a. in der deutschen Rüstungsindustrie, ermordet. Riesige materielle Zerstörungen sowjetischer Städte/ Dörfer/ Infrastruktur wurden bewusst angerichtet („verbrannte Erde“) … Neben den anderen Armeen der Anti-Hitler-Koalition war es v.a. die Rote Armee, die nicht nur ihr eigenes Land befreite, sondern wesentlich zur Befreiung Europas und der ganzen Welt von der faschistischen Geisel beitrug. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg Nie wieder sollte Krieg von deutschem Boden ausgehen: Das war nach 1945 Konsens in der deutschen Bevölkerung. Wir haben heute die besondere Verpflichtung gegenüber den Menschen in Russland, dafür Sorge zu tragen, dass von deutschem Boden Friedenspolitik ausgeht. Frieden in Europa und der Welt kann es nur mit und nicht gegen Russland geben! Dieses Prinzip kann es nur miteinander und nicht gegeneinander geben. Russland ist zweifellos eine Großmacht und betreibt dementsprechend Interessenpolitik. Es ist aber vor allem die Politik der NATO mit ihrer Ausdehnung bis an die Grenzen Russlands, die die Konfrontation vorantreibt. Gleichzeitig handelt sie damit im Widerspruch zum 2+4-Vertrag.Auch das zur Zeit stattfindende Großmanöver “Defender 2021“, bei dem die NATO 30.000 Soldaten in Nachbarländern Russlands und im Schwarzen Meer aufmarschieren lässt, verstößt gegen das Prinzip der gemeinsamen Sicherheit. Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Im Interesse der Fortexistenz der Menschheit muss dieKonfrontations-Strategie der NATO beendet werden, bevorsie in einen großen Krieg gegen Russland mündet und zum atomaren Weltkrieg eskaliert. Das EUCOM in S-Vaihingen spielt bei den Kriegsplanungen der NATO als US-Kommando-Zentrale für ganz Europa eine entscheidende Rolle.
Deshalb fordern wir:
- Eine neue Entspannungspolitik weltweit! Schluss mit dem militärischen Aufmarsch nach Osten. Deutschland muss raus aus dieser selbstmörderischen Nato-Strategie!
- Beendet den atomaren Wahnsinn! Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag und Initiativen zu seiner Durchsetzung! Schluss mit der „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands an US-Atomwaffen in Büchel in Rheinland-Pfalz! Keine neuen Atombomber für die Bundeswehr!
- Abrüsten statt aufrüsten! 53 Milliarden brauchen wir nicht für die Rüstung, sondern für Soziales, Gesundheit und Bildung!
- Schließung der US-Kommandozentralen EUCOM und AFRICOM in Stuttgart!
- Dies sind auch die Forderungen, die wir als Kriterien für alle Kandidat*innen zur Bundestagswahl anlegen. Keine Stimme für Aufrüstung und Kriegsvorbereitung!
Lothar Letsche,Historiker, VVN zu historischen Aspekten und Hintergünden des Überfalls
Günther Baltz, evangelischer Pfarrer i.R., spricht über die Verantwortung der Christen für den Frieden, die sich aus ihrem Versagen während des Deutschen Faschismus ergibt
Jürgen Wagner,Informationsstelle Militarisierung (IMI) Tübingen, zur friedenspolit. Aktualität und der heutigen Friedensbedrohung
Cuno Brune-Hägele,Geschäftsführer ver.di Stuttgart, zu Gewerkschaf- ten und Friedenspolitik
Musik und Begleitung: „Die Marbacher“
WEITERE VERANSTALTUNGEN:
Aktion der DKP am 22.6. um 15.00 Uhr
Kranzniederlegung auf dem Hauptfriedhof
(Steinhaldenfeld) in Bad Cannstatt an der Grabstätte für sowjetische Kriegsgefangene und sowjetische Zwangsarbeiter.
17.00 Uhr Kundgebung beim Denkmal für die Zwangsarbeiter von Daimler in der Nähe des Museums Mercedes-Jellinek-Straße,gegenüber der smart-Niederlassung
Die“ Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber“ bereitet eine Veranstaltung mit dem Historiker und Autor Erich Später vor:
Darstellung der Ereignisse 1941 und die Bedeutung in der Gegenwart.( Erich Später ist Geschäftsführer der Heinrich-Böll- Stiftung in Saarbrücken, veröffentlicht u.a. in „konkret“) Termin steht nicht fest, voraussichtlich noch im Sommer.
Näheres unter: www.hotel-silber.de
Rundgang zum Thema „Zwangsarbeiter/innen während der NS-Zeit in Stuttgart – Zuffenhausen“ Veranstalter: Friedenstreff Stuttgart Nord und Zukunftswerkstatt e.V.
24. Juni 2021, Beginn 18 Uhr (Dauer des Rundgangs 60 – 90 Minuten) Treffpunkt: Schlotwiese Zuffenhausen beim Denkmal für das Zwangsarbeiterlager (Hirschsprungallee 16 – 18, Bus Nr. 99, Haltestelle Schlotwiese)
Da noch nicht bekannt ist, wie bis dahin die Corona-Regelungen sind, bitten wir um Anmeldung unter kontakt@friedenstreff-nord.de, wir werden dann vorab alle über ggf. notwendige Maßnahmen
informieren