Schluss mit Krieg!

geschrieben von Rüdiger Jungkind

9. Februar 2024

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Unter diesem Motto hatte die Kreisvereinigung zur jährlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer von Faschismus und Krieg am Hauptfriedhof im Pforzheim eingeladen. (Foto: Rolf Neff, Pforzheimer Rundschau)

Die VVN-BdA Kreisvereinigung stellte in der Ansprache den Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und dem Aufkommen des Faschismus dar.

Dazu gehört der Mut des Widerstandes:
Die erste Minute gehört den Widerstandskämpfern
Diejenigen, die nicht geschwiegen haben.
Denen, die gegen das Unrecht gekämpft haben.
Euch wollen wir heute danken.
Die nächste Minute gehört den Opfern.
Denjenigen, die die schuldlos in den KZs, Gefängnissen, im Krieg umgekommen sind.
Denen, die ihre Familien und Freunde in diesem Krieg verloren. An Euch wollen wir heute denken.
Die letzte Minute gehört der Jugend:
Wir, die diesen Krieg nicht miterlebt haben.
Wir, die wir weder Opfer noch Täter geworden sind.
An uns hängt die Hoffnung –
Nie wieder soll es soweit kommen!
Wir sind die Zukunft – nie wieder Krieg!

(Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasium Stuttgart, 1999/2000)

Es folgt eine Ansprache unter Bezug auf Christa Luft, die mit dem Fazit endet: „Die „Ampel“ betreibt die Selbstzerstörung der Wirtschaft. Im Gegensatz dazu muss die Sanktions- und Embargopolitik evaluiert werden. Vor allem verkürzt die derzeitige Politik die Schlächterei in der Ukraine nicht.“ Die selbstorganisierte Wirtschaftskrise ist eine Steilvorlage für faschistische Kräfte …

Weitere Redebeiträge mit unterschiedlichen Akzenten werden gehalten: vom DGB, dem OAT, der LINKEN, Sunday for Peace Keltern und der Deutsch-Russischen Gesellschaft, die auszugsweise wiedergegeben werden:

Franz Herkens, DGB: „… Faschismus und Krieg bringt Leid und Tod. Das lehrt uns die Geschichte. Das hat das Naziregime über die Menschen in Europa und der Welt gebracht. Eigentlich würden wir als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter jetzt an dieser Stelle sagen: „Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus!“ Es fällt mir schwer. Ist es doch eher zwischenzeitlich zu einer enttäuschenden Floskel geworden.“

Werner Schmidt, Sunday for Peace Keltern: „… Der höchste Wert für mich ist das menschliche Leben. Christlich ausgedrückt: Das Leben, das kein Mensch sich selbst gegeben hat, sondern immer als Gabe des Schöpfers empfängt, Ausdruck der Gnade Gottes. Alle möglichen Taten können wir wieder gutmachen, aber das genommene Leben können wir nicht zurückgeben. Den gefallenen, meist jungen, Soldaten wird alles genommen, ihre ganze Zukunft. … Alle Rechtfertigungen von Kriegen in der Geschichte und Gegenwart beruhen auf einer Verschiebung dieser Wertordnung und sind immer von Eigeninteressen geleitet. … Das Morden muss sofort aufhören !“

Katharina Leicht, Deutsch-Russische Gesellschaft,
setzt sich für die Anerkennung von Kriegsdienstverweigerern für den postsowjetischen Raum ein: „Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht! Das wurde auch vom EuGH bestätigt (2011). Ich appelliere an unsere Regierung in Berlin, das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung für alle Menschen aus dem postsowjetischen Raum umzusetzen! … Es scheint kein Ende [des Krieges] in Sicht. Dabei wissen wir, dass sich auf allen Seiten Männer und Frauen den Verbrechen des Krieges entziehen. Sie alle sind unsere Hoffnung für eine Überwindung der Gewalt. …“

Die gehaltenen Redebeiträge geben aus unterschiedlicher Perspektive Mut, sie zeigen auch auf, was Erich Fried mit dem Satz zusammenfasste: „Freunde, wir haben Arbeit!“.